
Entwicklung eines Demenzrahmenkonzeptes

©UKR/M.Meyer
Menschen mit kognitiven Einschränkungen bei akuter Erkrankung bedarfsorientiert versorgen
Entwicklung eines Demenzrahmenkonzeptes für das UKR
Bedürfnisorientierte, person-zentrierte Versorgungsangebote von kognitiv eingeschränkten Patienten und deren Angehörigen im Akutkrankenhaus mit Einbindung unterschiedlicher Teamkompetenzen
Erhalt und Förderung der kognitiven Ressourcen trotz akuter Erkrankung und Vermeidung von Stressoren
Delirprävention, nicht-pharmakologisches Management und Vermeidung freiheitsentziehender Maßnahmen
Demenz und Delir als Gesamtkonzept eines patientenorientierten Ansatzes
Identifizierung von Patienten mit kognitiven Einschränkungen und Delirrisiko: Anpassung der Pflegeanamnese hinsichtlich der Erfassung kognitiver Einschränkungen
Etablierung von bereichsübergreifenden Strukturen im Pflegedienst, inkl. Bereitstellung von Personalressourcen:
Fachkoordination Stabsstelle Pflegeentwicklung mit Implementierung einer Advanced Practice Nurse (APN)-Rolle Demenz und Delir zur Sicherstellung einer evidenzbasierten Versorgung, zentrale Ansprechperson und Etablierung einer internen pflegerischen Konsiliarfunktion mit interdisziplinärem Ansatz
Implementierung einer Demenzexperten-Rolle mit Schwerpunkt Reduzierung FEM
Entwicklung eines dezentralen Multiplikatoren-Konzeptes ("D- Team"): speziell geschulte und vernetzte Pflegefachpersonen auf den Stationen
Pflegequalitätssicherung durch die Entwicklung von unterstützenden Dokumenten, z.B. Pflegestandards, Pocketcards Angehörigenflyer zu Delir
Orientierungsförderung: Aktivierungsmaterialien und Beschäftigungsbedarf
Implementierung einer zusätzlichen Betreuungskraft (Validatorin) im Bereich Alterstraumatologie mit dem Schwerpunkt Einzel- und Gruppenbetreuung, Fokus auf soz. Teilhabe und Alltagsaktivierung
Entwicklung eines zielgruppenadaptierten Fortbildungsangebotes und Schulungsmaßnahmen für Mitarbeitende des Pflege- und Funktionsdienstes, Sitzwachen und des Servicepersonals ("Demenzpartner") zur Erweiterung der Handlungskompetenz
Sensibilisierung und Schulung weiterer Mitarbeitergruppen, z.B. Radiologie, Psychoonkologie
Interne Kommunikation und externe Netzwerkarbeit:
Sensibilisierung und abteilungsübergreifender Austausch
Unterstützung durch den Pflegeförderverein am UKR (VFFP e.V.), Zusammenarbeit mit der Alzheimergesellschaft Oberpfalz e.V., Vernetzung mit kommunalen Unterstützungsstrukturen, Kooperation und gemeinsame Aktionen im Rahmen der Lokalen Allianz für Menschen der Stadt Regensburg, Koordinierungsstelle Bayern Demenz im Krankenhaus
Zentrale Aufgaben
Projektlaufzeit 2016-2019
Die interprofessionelle Arbeitsgruppe (AG) Demenz und Delir ging aus dem Arbeitskreis Demenz des Ethikkomitees hervor, der sich zunächst mit Menschen mit Demenz am UKR aus einer ethischen Perspektive befasste. Die Genehmigung zur Erarbeitung des Konzepts erteilte der Klinikumsvorstand im Dezember 2016. Die Projektleitung der AG Demenz und Delir lag bei der Stabsstelle Pflegeentwicklung. Die Erkenntnisse aus dem AK Demenz wurden in das Projekt mit einbezogen. Da einige Mitglieder ressourcenbedingt ausschieden, wurde im Juli 2017 die AG personell erweitert.
Es konnten neue Teilnehmende aus den Bereichen Pflege (Management, Intensiv/IMC, Notaufnahme, Praxisanleitung), Case Management und ärztlicher Dienst, sowie als externe Fachexpertise die Alzheimergesellschaft Oberpfalz e.V. Selbsthilfe Demenz gewonnen werden.
Inhaltlich gliederte sich der Projektverlauf im Wesentlichen in zwei Phasen:
- In Phase I (September 2016 bis Mai 2017) wurde durch Erfassung der Literatur und Erhebung des Bedarfes (internes Audit mit QM inklusive Kennzahlen, Bereitstellung von Personalressourcen) die Grundlage für die in Phase II zu erarbeitenden Ergebnisse gelegt.
- In Phase II (Mai 2017 bis Januar 2019) wurden konkrete Konzeptbausteine diskutiert und festgelegt. Ein zentrales Element bildete die Entwicklung eines Schulungsangebots, vor allem für den Bereich des Pflegedienstes. Kennzeichnend waren verschiedene Entwicklungs- und Umsetzungsstufen einzelner Teilprojekte (2018 – 2020).
Aufgrund der Komplexität des Vorhabens wurde bereits mit der praktischen Umsetzung einzelner Maßnahmen begonnen, wie z.B. der systematischen Erfassung einer kognitiven Einschränkung, während andere Maßnahmen, beispielsweise die Entwicklung von Strukturen zur Verbesserung der Pflegekompetenz, sich noch im Planungsstadium befanden. Mit der Ausrollung des ANP-Konsildienstes als letztes Element wurden alle Konzeptbausteine in die Regelversorgung überführt.
- Aktuelle und Nächste Schritte: Verstetigung, Intensivierung, kontinuierliche Weiterentwicklung und Evaluation
Im Jahr 2022 wurde dem Demenz-Team im Rahmen der Verleihung des Bayerischen Demenzpreises eine Anerkennungsurkunde vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention verliehen.
Jede Klinik sollte entsprechend ihrer Strukturen, Patientengruppen und Behandlungsschwerpunkte individuelle Konzepte finden und umsetzen.
Es braucht die Unterstützung der Stakeholder.
Ohne Wissenschaftsperpektive kann es nicht funktionieren! (Roter Faden, Theorie- Praxis - Transfer, Evidence - Based Nursing)
Informationen sollten mehrfach und auf verschiedenen Wegen an die an der Versorgung beteiligten Berufsgruppen kommuniziert werden.
Kenntnisse in Change Management, Praxisentwicklung und ein langer Atem sind von Vorteil
Unsere Arbeit im Bild






Unser Team


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