Jumpmarks

Was sind Beispiele guter Praxis?

Ihre Erfahrungen machen den Unterschied!

Viele Krankenhäuser in Bayern haben bereits kreative, alltagsnahe und wirksame demenzsensible Konzepte entwickelt. Im Rahmen unserer Tätigkeit dürfen wir immer wieder Einblick in diese Ansätze gewinnen. 

Sie verständlich, nachvollziehbar und praxisnah zu beschreiben, ist von entscheidender Bedeutung um sie als wertvolle Unterstützung für andere Krankenhäuser, deren Mitarbeitende sowie Patientinnen und Patienten und deren Angehörige nutzbar zu machen.

Welche Beispiele guter Praxis werden aufgenommen?

Jede gute Idee zählt – ob klein oder groß, ob punktuell beginnend oder ob umfassend.

Ein Beispiel guter Praxis muss nicht perfekt sein oder bereits ein umfassendes Konzept beinhalten – auch einfache, aber wirksame Maßnahmen bzw. Ansätze sind wertvoll! Wir haben Leitgedanken formuliert, die Sie beim Einreichen ihres Beispiels unterstützen sowie Orientierungspunkte geben, was wir von einem Beispiel guter Praxis erwarten. Sie verdeutlichen, was eine Maßnahme zu einem Beispiel guter Praxis macht und damit besonders auszeichnet.

Diese Leitgedanken helfen, den Nutzen und die Übertragbarkeit der eingereichten Beispiele besser einzuschätzen. Sie dienen Ihnen als Orientierung zur Formulierung und uns als Basis für eine sorgfältige Auswahl. Es gibt also keine Mindestvoraussetzung, keiner der beschriebenen Aspekte erfährt eine besondere Gewichtung. Auch Maßnahmen, die nur einzelne Leitgedanken aufgreifen, können als Inspirationsquelle aufgenommen werden, insbesondere dann, wenn sie neue Impulse geben, konkrete Lösungsansätze beinhalten.

Welche Aspekte können Beispiele guter Praxis beinhalten?

Zielgruppenorientierung

  • Die Maßnahme ist an die Bedürfnisse von Menschen mit kognitivem Risiko sowie deren Angehörige angepasst. 

  • Die Maßnahme ist auch für Mitarbeitende in Krankenhäusern relevant, um die praktische Anwendung und Schulung zu fördern. 

  • Die Verbreitung der Maßnahme erfolgt in einer klaren und transparenten Struktur.

Ziel- und Bedarfsorientierung

  • Die Maßnahme ist auf spezifische Herausforderungen im Krankenhaussetting ausgerichtet (z. B. Umgang mit herausforderndem Verhalten, Förderung der Orientierung, etc.).

Partizipation und Teilhabe

  • Die Maßnahme enthält Ansätze, bei denen Patientinnen und Patienten, Angehörige und Mitarbeitende aktiv in deren Gestaltung eingebunden werden. 

  • Für Angehörige und weitere Interessierte stehen Informationsmaterialien zur Verfügung, z. B. Flyer oder eine Rubrik auf der Homepage des Krankenhauses 
    - u. a. zum Thema Delir 
    - zu Unterstützungsmaßnahmen für Menschen mit Demenz im Krankenhaus. 

  • Die Begleitung der Patientin bzw. des Patienten durch Angehörige bzw. das Rooming-In für Angehörige wird ermöglicht.

Empowerment

  • Es wird aufgezeigt, wie Menschen mit kognitivem Risiko unterstützt werden, ihre Selbstständigkeit und Würde zu wahren. 

  • Die Durchführung von regelmäßig stattfindenden Schulungen aller Mitarbeitenden des Krankenhauses wird gewährleistet (verpflichtend für Demenz- und Delirbeauftragte).

Nachhaltigkeit

  • Die Maßnahmen sind nachhaltig in den Klinikalltag integriert und stellen keine einmaligen Aktionen dar. 

  • Die strategische Einbettung in Krankenhauskonzepte und Prozesse, z. B. durch Standards, Checklisten, Algorithmen in der EDV-gestützten Dokumentation, konkrete Handlungsempfehlungen sowie Pflichtfortbildungen ist erkennbar. 

  • Ausblick Zukunft: Weitere Maßnahmen sind zur Erreichung des übergeordneten Ziels geplant.

Vernetzung und Kooperation

  • Eine zentrale Arbeitsgruppe ist vorhanden, die mit verschiedenen Berufsgruppen und Abteilungen zusammenarbeitet. 

  • Es gibt ein Multiplikatorenkonzept: 
    - Personen (-gruppen) sind vorhanden, die eine wichtige Brückenfunktion bei der Vermittlung von Informationen und Kompetenzen haben (Stationen, Arbeitsbereichen angegliedert). 
    - sie arbeiten gemeinsam mit Beteiligten am Aufbau von Kompetenzen und Maßnahmen und sind 
    - Ansprechperson für die Bedürfnisse der Zielgruppe und deren Angehöriger. 

  • Die Maßnahme zeigt auf, wie das ambulante Setting (z. B. Hausärztinnen und Hausärzte, Apotheken, Seniorenheime, Pflegedienste, etc.) einbezogen wird (z. B. bei Aufnahmeprozess, Entlassungsmanagement).

Kreative Lösungsansätze

  • Ansätze, die über klassische Maßnahmen hinausgehen oder die traditionellen Ansätze mit kreativen Ideen (z. B. Einsatz von Technologien) verbinden, sind wünschenswert.

Qualitätsorientierung

  • Die Entwicklung von Maßnahmen erfolgt evidenzbasiert. 

  • Die Methodik ist transparent dargestellt, die Ergebnisse werden z. B. durch Kennzahlen oder Berichte deutlich. 

  • Die Ergebnisse, die den Nutzen der Maßnahme fassen können und ggf. regelmäßig aktualisiert werden, sind gut dokumentiert.

Einblick vor Ort

  • Die KBDiK hat Einblick in Maßnahmen und Umsetzung vor Ort erhalten. 

  • Sofern eine Beratung und Begleitung durch die KBDiK stattfindet bzw. stattgefunden hat, ist erkennbar, dass zentrale Beratungsinhalte umgesetzt wurden oder umgesetzt werden sollen.

Reichen Sie Ihr Beispiel guter Praxis ein, um wertvolle Erfahrungen mit anderen Krankenhäusern und Fachleuten zu teilen und so Demenzsensibilität in Bayern voranzutreiben