Ein Blick in die Vorträge
Die Einführung übernahm Frau Dr. rer. medic. Sabine Kirchen-Peters (Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft e. V.), die Perspektiven und Herausforderungen einer sektorenübergreifenden Betreuung im Krankenhaus vorstellte. Sie präsentierte u. a. das Projekt SEBDem, das einen sektorenübergreifenden Einsatz „gewohnter Betreuungskräfte“ für Menschen mit Demenz in Zukunft im Krankenhaus ermöglichen solle. Sie hob hervor, dass die Umsetzung eines solchen Vorhabens Zeit und Geduld erfordere, langfristig jedoch zu einer Entlastung der Mitarbeitenden, Einsparungen von Kosten und einer höheren Sicherheit und Zufriedenheit bei Betroffenen und deren Angehörigen führe.
Herr Dr. med. Robert Arndt (Charité Campus Benjamin-Franklin) präsentierte das Projekt stay@home treat@home. Ziel des Projekts sei die Vermeidung unnötiger Krankenhausaufenthalte durch eine möglichst lange Betreuung der Betroffenen in deren vertrauter Umgebung.
Frau Dr. med. Katrin Singer (Kreiskrankenhaus Schrobenhausen) stellte das Konzept des Aufnahmestewardship vor, das im Kreiskrankenhaus Schrobenhausen verwirklicht wird. Sie demonstrierte, dass eine strukturierte und vorausschauende Aufnahmeplanung für akutgeriatrische Patientinnen und Patienten nicht nur zu einer Entlastung der Notaufnahme führe, sondern auch das Wohl der Betroffenen durch eine Verringerung der Anzahl an Personen, die an der Aufnahme beteiligt sind, fördere.
Frau Katja Plock (Demenz-Coach, Klinikum Gütersloh) stellte in einem sehr praxisorientierten Vortrag Unterstützungsangebote vor, die sich über Jahre im Klinikum Gütersloh etabliert hätten. Ziel sei es, Menschen mit Demenz Orientierung, Sicherheit und die notwendige Begleitung zu bieten. Das tägliche Betreuungsangebot Nachtcafé sei ein Beispiel hierfür. Es ermögliche vor allem Patientinnen und Patienten mit einem gestörten Tag-Nacht-Rhythmus eine nächtliche Aktivierung, um u. a. deren Schlafqualität zu verbessern und ein frühzeitiges Einschlafen zu vermeiden.
Frau Melanie Boekholt (wissenschaftliche Mitarbeiterin M. A., Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen e. V.) setzte mit ihrem Vortrag über die Implementierung eines intersektionalen Care Managements den Schlusspunkt. Sie zeigte, wie eine vernetzte Versorgung über Krankenhausgrenzen hinaus gelingen kann – ein Ansatz, der den Erfahrungen mehrerer Vorgängerprojekte entspringe.
Das Symposium zeigte eindrucksvoll, dass die Versorgung von Menschen mit kognitiven Einschränkungen nur durch ein harmonisches Zusammenspiel aller Beteiligten gelingen kann – nicht nur innerhalb der einzelnen Abteilungen, sondern über alle Berufsgruppen und Versorgungsstrukturen hinweg.